Schon heute spielen Nachhaltigkeitskriterien bei Ausschreibungen eine Rolle
Berichtspflichtige Unternehmen verlangen bereits heute bei Ausschreibungen von ihren Lieferanten neben Produkt- und Preisdetails auch Informationen darüber, welche Maßnahmen diese zur Reduktion von CO2-Emissionen ergreifen. So könnte beispielsweise auch ein Reinigungsunternehmen verpflichtet werden, den ökologischen Fußabdruck der verwendeten Reinigungsmittel nachzuweisen. „Die Frage nach den Emissionen führt auch dazu, dass sich viele Unternehmen mit dem Energieausweis ihrer Immobilien beschäftigen, der bisher nur bei Transaktionen relevant war“, sagt Stefan Mayer-Elgner, Architekt und Auditor der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bei der DAL. „Auch das führt dazu, dass Unternehmen in der Nachweispflicht sind, obwohl sie nicht direkt unter die EU-Taxonomie fallen“.
Aber wie bereiten sich Mittelständler auf die EU-Taxonomie vor? „Auf jeden Fall sollte man das Thema ernst nehmen, denn niemand kommt daran vorbei“, sagt Daniela Thyssen. „Nachhaltigkeit ist kein Nice-to-have, sondern eine notwendige Voraussetzung für die langfristige Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens“. Und ihr Kollege Michael Pistohl ergänzt: „Man sollte jetzt mit den Vorbereitungen beginnen, denn die Zeit drängt. 2025 klingt zwar noch weit weg, aber man sollte bedenken, dass die nicht-finanzielle Berichterstattung der finanziellen Berichterstattung gleichgestellt wird“. Die Nachhaltigkeitsdaten würden also genauso wichtig werden wie die reinen Ertragszahlen, „und das muss man erst einmal verinnerlichen.“