Wie gelingt der Start in die Wasserstoffwirtschaft?
Mit den Geldern versucht die Politik, ein Henne-Ei-Problem aufzulösen. Grüner Wasserstoff wird erzeugt durch Elektrolyse, ein Prozess, bei dem Wasser mithilfe von Strom in seine Elemente Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird. Schritt eins in der Wasserstoff-Lieferkette sind also industrielle Elektrolyseure. Investitionen in diese Anlagen lohnen sich aber kaum, solange es wenige Abnehmer von Wasserstoff gibt. Züge, Lkw-Flotten oder Produktionsanlagen auf Wasserstoff umzustellen wiederum ist nur dann sinnvoll, wenn dieser in ausreichendem Maß verfügbar ist. „Hier muss die Politik ein wegweisender Unterstützer sein, um Investitionen zu begleiten und die Richtung vorzugeben“, sagt Kaan Ciftci, Projektmanager im Bereich Transport & Logistik bei der DAL Deutschen Anlagen-Leasing. Zumal eine Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie eindeutig zur Selbstversorgung rät. Die Ökonomen prognostizieren bei einem Anteil von 90 Prozent heimischer Wasserstoffproduktion im Jahr 2050 bis zu 800.000 zusätzliche Arbeitsplätze und Wertschöpfungseffekte von bis zu 30 Milliarden Euro pro Jahr. Bei einem Anteil von 45 Prozent heimischer Wasserstoffproduktion entstünden lediglich 300.000 zusätzliche Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von bis zu zwölf Milliarden Euro pro Jahr.