Language:
Menü Menü

Kontakt

E-Mail

Sie erreichen unsere Zentrale unter +49 6131 804-0 oder füllen Sie das folgende Formular aus:

Captcha aktualisieren captcha
Mit dem Absenden dieses Formulars erklären Sie sich einverstanden, dass die von Ihnen angegebenen Daten elektronisch erhoben und gespeichert werden. Ihre Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung und Beantwortung Ihrer Anfrage, zum Beispiel per E-Mail, genutzt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Rückruf

Sie erreichen unsere Zentrale unter +49 6131 804-0 oder füllen Sie das folgende Formular aus:

Captcha aktualisieren captcha
Mit dem Absenden dieses Formulars erklären Sie sich einverstanden, dass die von Ihnen angegebenen Daten elektronisch erhoben und gespeichert werden. Ihre Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung und Beantwortung Ihrer Anfrage, zum Beispiel per E-Mail, genutzt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Übersicht

Zentrale DAL
  • DAL Deutsche Anlagen-Leasing GmbH & Co. KG
    Emy-Roeder-Straße 2
    55129 Mainz
  • 06131 804-0
Zentrale DAL Real Estate Management GmbH
  • DAL Real Estate Management GmbH
    Emy-Roeder-Straße 2
    55129 Mainz
  • 06131 804-2501
Kontaktadresse für Bewerbungen
  • DAL Deutsche Anlagen-Leasing GmbH & Co. KG
    Emy-Roeder-Straße 2
    55129 Mainz
  • 06131 804-1114
Wir sind für Sie da!

Lieferketten unter Druck. Scheitert die Globalisierung?
Copyright: Schleich

Erfolgsfaktoren von Power Purchase Agreements: lokale Kooperation und fairer Interessen- und Risikoausgleich

Langfristige Stromlieferverträge zwischen Erneuerbare-Energien-Erzeugern und energieintensiven Unternehmen werden immer bedeutender. Über sogenannte Corporate Power Purchase Agreements sind große Akteure auf der Abnehmerseite die treibende Kraft, die Ausbauziele für die Erneuerbare-Energien-Erzeugung in Deutschland zu erreichen. In Hagen/NRW ist jüngst ein Direktbelieferungsprojekt für ein produzierendes Stahlunternehmen ans Netz gegangen.

Von: Andreas Geue, Vorsitzender der Geschäftsführung der DAL Deutsche Anlagen-Leasing GmbH & Co. KG, Börsenzeitung, 14. September 2024. © Alle Rechte vorbehalten. Börsen-Zeitung

Der deutsche Markt für Power Purchase Agreements (PPA) wächst rasant: Im Jahr 2023 wurden bei der Anzahl unterzeichneter PPAs neue Rekordwerte erreicht. Die Deutsche Energie-Agentur hat in ihrer „PPA-Marktanalyse Deutschland 2023“ festgestellt, dass sich das Gesamtvolumen an PPAs 2023 im Vergleich zum Jahr 2022 um über 320 Prozent erhöht hat. Hinter Spanien war Deutschland damit der zweitgrößte PPA-Markt in Europa im Jahr 2023.

Quelle:

www.boersen-zeitung.de
14. September 2024
von Andreas Geue, Vorsitzender der Geschäftsführung der  DAL Deutsche Anlagen-Leasing GmbH & Co. KG
© Alle Rechte vorbehalten.
Börsen-Zeitung

Attraktiv für Abnehmer und Anbieter

Speziell für Unternehmen mit hohem Energiebedarf bedeuten Grünstrom-Lieferverträge, dass sie planbar und ohne die Übernahme von Betreiber-, Investitions- oder Finanzierungsrisiken, Strom aus erneuerbaren Energien beziehen können – Anfangsinvestitionen für den Bau von Energieerzeugungsanlagen sind nicht notwendig. Neben der Möglichkeit, ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, ist aber die Absicherung gegen steigende Strompreise und der Erhalt langfristiger Kalkulationssicherheit das zentrale Motiv, sich mit dem PPA-Markt zu beschäftigen. Erzeuger und Letztverbraucher („PPA-Offtaker“) machen sich unabhängig von Energiepreisschwankungen und der Volatilität des Spotmarkts – nur so sind Investitions- und Finanzierungsrisiken für Eigen- und Fremdkapitalgeber tragbar: Die über PPAs langfristig gesicherten Einnahmen bilden die Grundlage für stabile cash flows und determinieren die Kreditwürdigkeit der Betreiber. Über PPAs werden Erneuerbare-Energien-Projekte, die ohne staatlich garantierte Einspeiseerlöse auskommen müssen, erst bankable. Für beide Seiten sowie die Finanzierungspartner gilt: PPAs können und müssen individuell gestaltet werden, um spezifische Bedürfnisse und Risikoprofile zu berücksichtigen und tatsächlich: kaum ein PPA gleicht dem anderen.
 
Immer mehr Anlagenbetreiber setzen daher auf den direkten Verkauf des eigenerzeugten Grünstroms, was zudem eine Teilnahme an aufwändigen Ausschreibungen für Fördertarife erspart und die Stromvermarktung auch ohne den Zuschlag der Bundesnetzagentur ermöglicht. Der bedeutendste PPA-Teilmarkt bei on-shore-Anlagen in Deutschland ist der für neu gebaute Solarparks mit Kapazitäten > 20 Megawatt, die keine stattliche Förderung, d.h. keinen festen Einspeisetarif erhalten. Danach folgt mit einigem Abstand der PPA-Teilmarkt bei Alt-Windenergie-Anlagen, bei denen der EEG-Förderzeitraum überschritten wurde, und die erst durch PPAs wirtschaftlich weiterbetrieben werden können („Post-EEG-PPAs“). Eine dritter Teilmarkt sind bestehende Energieanlagen, die zwar einen Förderanspruch haben, die temporär aber aus der EEG-Förderung austeigen und über PPAs in die sonstige Direktvermarktung wechseln. Hier sind PPA-Laufzeiten oft kürzer.
 
Die meisten dieser PPAs sind dabei sog. Financial-PPAs, bei denen keine unmittelbare physische, sondern nur eine virtuelle bzw. synthetische Stromlieferung stattfindet, da die notwendige räumliche Nähe zwischen Stromerzeugung und -verbrauch nicht gegeben ist. Gerade in Deutschland sind diese Vertragstypen wegen der topografischen Rahmenbedingungen, der hohen Genehmigungserfordernisse und der oft großen räumlichen Distanz zwischen Erzeugung und Letztverbrauch die am weitesten verbreitete PPA-Variante.

Erster deutscher Near-Site-PPA von thyssenkrupp

Insbesondere deswegen ist das Windprojekt thyssenkrupp Hohenlimburg GmbH ein so aufmerksamkeitsstarkes Grünstrom-PPA-Projekt: Das Tochterunternehmen von thyssenkrupp Steel ist seit dem 3. Juni 2024 das erste deutsche Industriewerk, das über eine Direktanbindung mit lokal erzeugtem Strom aus einer neuen Windenergieanlage versorgt wird – also mit physischer Lieferung vom Grünstromerzeuger zum sog. Letztverbraucher in der direkten Nachbarschaft, ein sogenanntes Near-site-PPA. Der Strom fließt hier nicht ins öffentliche Netz, sondern von den Windturbinen auf den Hohenlimburger Höhenzügen über eine drei Kilometer lange Leitung direkt in die Produktion im Lennetal. Lediglich Überschussmengen bei starkem Wind oder geringerem Bedarf des Walzwerkes werden über das öffentliche Netz an andere Standorte des Konzerns geliefert. Eingespart werden damit in erheblichem Umfang Netzentgelte, -umlagen und Stromsteuer; die Direktanbindung sorgt für Entspannung der – häufig überlasteten — öffentliche Stromnetze. Dank der vier neu installierten Windenergieanlagen von SL Natur Energie GmbH, dem Betreiber des Windparks, kann das Walzwerk im Jahresdurchschnitt 40 % seines Strombedarfs decken. Arrangiert und strukturiert wurde die Finanzierung des Windparks von der DAL Deutsche Anlagen-Leasing (DAL), die auch die PPA-Struktur mit erarbeitet und umgesetzt hat.

Finanzierungsfähige Vertragsstrukturen sicherstellen

Doch bevor die Anbindung des Hagener Werks an den Windpark mit einem großen Festakt und in Anwesenheit von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur vollzogen wurde, mussten technologische, bürokratische sowie juristische Hürden überwunden und die Finanzierung des Projektes gesichert werden.
 
Aus Sicht des Anlagenbetreibers sind das, neben den Fragen zu möglichen Preismodellen, insbesondere Über- und Unterproduktionen, Zahlungs- und Lieferbedingungen sowie Abnahmemengen. Hierzu zählen beispielsweise die Vertragslaufzeiten, die mit meist fünf bis zehn Jahren deutlich unter den Finanzierungs- und Amortisationslaufzeiten moderner Anlagen von rund 20 Jahren liegen. Deshalb kommt bei der Strukturierung eines derartigen PPA-Projektes dem erwarteten Anschlussszenario nach dem initialen PPA-Vertrag eine herausragende Bedeutung zu.
Für den Abnehmer ist wichtig, neben den Liefer- und Preiskonditionen zu klären, wie eine sichere, saubere und stabile Stromversorgung garantiert wird. Was passiert, wenn die Anlage ausfällt? Was geschieht bei Wartungsarbeiten? Wie und zu welchen Preisen wird die benötigte Residualstromversorgung über Dritte abgesichert, wenn nicht ausreichend Strom produziert werden kann? Bei der oft angewandten PPA-Liefervariante Pay-as-Produced liegt das Risiko zu geringer Stromproduktion, z.B. wegen schlechter Wetterbedingungen auf der Abnehmerseite, weshalb Sponsoren und Fremdkapitalgeber diese Variante präferieren.
Die beidseitigen Risiken und Chancen wurden hier im Vorfeld sorgfältig evaluiert und mit intensiver Unterstützung des Kreditgebers in einer passenden Vertrags- und Finanzierungsstruktur abgebildet.
 

PPA-Expertise unabdingbar

Für ein erfolgreiches PPA-Projekt ist es daher unverzichtbar, dass auf der Finanzierungsseite erfahrene Partner zur Seite stehen, die technische, wirtschaftliche und regulatorische Aspekte sowie die hohe Dynamik der Energiemärkte verstehen und beurteilen können. Umfangreiche Kenntnisse über mögliche Förderprogramme, technische Aspekte und Strom-Marktwerte sind unabdingbar, um ein für alle Seiten zufriedenstellendes Vertragswerk auszuhandeln. In Hohenlimburg ist das sehr erfolgreich gelungen.

© Alle Rechte vorbehalten. Börsen-Zeitung