CO2-neutraler Luftverkehr für das Jahr 2050 - mit Hilfe von Wasserstoff
The sky is the limit? Nicht für Wasserstoff. Auch an Flugzeugen, die sich damit betreiben lassen, wird gearbeitet. Das ist auch dringend nötig, schließlich hat die International Air Transport Association (IATA), der Dachverband von mehr als 290 Fluggesellschaften, den CO2-neutralen Luftverkehr für das Jahr 2050 angekündigt. Ohne „revolutionäre Ansätze“ sei das nicht zu erreichen, so die IATA, und einer dieser Ansätze ist eben der Antrieb mit Wasserstoff. Ob er direkt in den Triebwerken verbrannt wird oder über eine Brennstoffzelle die Motoren elektrisch antreibt, ist die eine Frage. Die andere ist, wie man ihn in ausreichender Menge mitführen kann, denn Wasserstoff braucht wegen seiner geringen Energiedichte viel mehr Platz als Kerosin.
Diese und andere Nutzungsszenarien verdeutlichen das Potenzial des Wasserstoffs, fossile Brennstoffe zu ersetzen, auch wenn der Weg dorthin je nach Anwendung noch weit sein kann. Dass Wasserstoff eine große Rolle spielen wird, zeigen aber nicht nur die Wasserstoffstrategien, die viele Länder in den vergangenen Jahren veröffentlicht haben. Auch die aktuell weltweit geplanten Elektrolysekapazitäten machen das klar: Australien will 80 Gigawatt (GW) produzieren, auf der iberischen Halbinsel sind 69 GW vorgesehen, in Kasachstan 30 GW, in Chile 25 GW und in Deutschland immerhin 10 GW. Damit einher geht auch eine neue Entwicklung in der deutschen Politik: Die sogenannte Wasserstoffdiplomatie schmiedet regelmäßig weltweit neue Energieallianzen. Nach Jahrzehnten der Ankündigungen scheint es nun wirklich ernst zu werden mit Wasserstoff als Öl der Zukunft.