Die Finanzplanung neu ordnen
„Einige Branchen werden Jahre brauchen, um das Abschmelzen ihrer Liquidität zu verkraften“, sagt Marc Betz, Vertriebsleiter Großgeschäft Firmenkunden bei der DAL Deutsche Anlagen-Leasing. Zumal mit steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und Materialmangel bereits neue Herausforderungen zu meistern sind. Zum Beispiel wächst der Kapitalbedarf zur Absicherung der Lieferkette, um die Lagerhaltung neu aufzustellen. „Die betroffenen Unternehmen müssen eine Neuordnung ihrer Finanzplanung vornehmen, um die Auswirkungen der Krise abzufangen“, sagt Betz, und empfiehlt dabei auch Alternativen zu Bankkrediten zu berücksichtigen. Denn die Gefahr, dass die klassischen Fremdkapitalkosten steigen, sei hoch. Ratingverschlechterungen durch schwächere Kennzahlen ließen Aufschläge der Kapitalgeber erwarten. „So werden Finanzierungslösungen attraktiver, die nicht nur die mittel- und langfristige Finanz- und Liquiditätsplanung stützen, sondern auch Bilanz- und Kennzahlgestaltungen berücksichtigen.“
Eine solche Lösung ist Sale-and-lease-back. Damit lassen sich stille Reserven wie gebundenes Eigenkapital in Immobilien oder Maschinenparks aktivieren: Eine Leasinggesellschaft kauft das Objekt oder die Maschinen zum Verkehrswert auf, das Unternehmen least sie anschließend zurück. Dadurch erhält es Liquidität, die es für weitere Investitionen oder Finanzengpässe nutzen kann. Zudem kann es seine Bilanzkennzahlen verbessern und die Bilanzstruktur optimieren. Werden durch den Liquiditätszufluss beispielsweise Kredite getilgt, mit denen eine Maschine ursprünglich finanziert worden war, dann steigt so trotz gleichbleibendem Eigenkapital die Eigenkapitalquote und dadurch auch die Bonität.
Ein weiterer möglicher Pluspunkt: Falls der aktuelle Verkehrswert des Anlagevermögens über dessen bisher bilanziertem Buchwert liegt, werden diese stillen Reserven beim Sale-and-lease-back-Geschäft durch den Verkauf realisiert. In diesem Fall erhöht sich die Eigenkapitalquote ebenfalls – diesmal durch das gestiegene Eigenkapital.
Dennoch können die Assets vom Unternehmen weiter genutzt werden – bei Immobilien ist eine Laufzeit von bis zu 20 Jahren üblich – und es besteht ein festes Rückkaufsrecht.