Kaufpreis plus Zukunftsinvestitionen finanzieren
Entsprechend reichen für die Rekommunalisierung von öffentlicher Infrastruktur nicht allein die Gelegenheit und die gute Absicht. Es braucht vor allem eine stabile Finanzierung – mit einem geeigneten Finanzierungspartner. „Wir haben mit der Übernahme der städtischen Strom- und Gasnetze eine für unser Unternehmen erhebliche Investition gewagt“, berichtet Olaf Koschnitzki. Er ist Geschäftsführer der Stadtwerke Gifhorn, die zum 1. Januar 2022 für einen zweistelligen Millionenbetrag das Strom- und Gasnetz der Stadt vom bisherigen Inhaber der Konzession, der LandE GmbH übernommen haben. Wobei sie nicht nur den Kaufpreis finanzieren mussten, sondern zusätzliche Mittel darüber hinaus, um den zukünftigen Ausbau zu finanzieren und das Stromnetz auf den steigenden Anteil erneuerbarer Energien und das Gasnetz auf Energieträger wie Wasserstoff vorzubereiten.“ Alles in allem betrug die Finanzierung ein Vielfaches der bisherigen Bilanzsumme der Stadtwerke Gifhorn. Möglich wurde sie dennoch, weil Olaf Koschnitzki gemeinsam mit der DAL Deutsche Anlagen-Leasing ein maßgeschneidertes Finanzierungskonzept aufgestellt hat.
In dessen Zentrum steht eine neu gegründete Tochtergesellschaft, die Stadtwerke Gifhorn Netz GmbH (SWGN). Sie übernimmt die Infrastruktur und wurde mit dem entsprechenden Kapital ausgestattet. „Solch eine Sprunginvestition zu realisieren, ist für alle Beteiligten ein großer Schritt“, sagt Christian Belotelev, Senior-Projektmanager Infrastruktur & Versorgung bei der DAL. Die DAL traut sich diesen Schritt zu, weil sie viel Expertise und Erfahrung hat – unter anderem bei der Bewertung von Assets wie Netz-Infrastruktur. Und weil sie um deren Bedeutung weiß: „Netze ausbauen, sie intelligenter und leistungsfähiger zu machen – das gehört zum Netzbetrieb und zur Transformation unseres Energiesystems dazu und wird für uns alle in Zukunft einen positiven Impact haben“, sagt Dr. Peer Günzel, Vertriebsleiter Infrastruktur & Versorgung bei der DAL.