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Diese Optionen haben Mittelständler bei der Weitergabe ihres Unternehmens

Diese Optionen haben Mittelständler bei der Weitergabe ihres Unternehmens

In den kommenden fünf Jahren wollen sich 600.000 Unternehmerinnen und Unternehmer zurückziehen. Das Umfeld für einen Verkauf ist gut.

Übernahmen und Fusionen sind angesagt. Die Konten der Beteiligungsgesellschaften sind gut gefüllt. „Der M&A-Markt brummt – so einen Markt hatten wir noch nie. Weltweit lag die Zahl der Fusionen und Übernahmen zuletzt auf einem Rekordniveau, und angesichts hoher Unternehmensgewinne, hoher Aktienkurse und gleichzeitig niedriger Zinsen ist viel Geld im Markt. Es werden teils sehr hohe Preise gezahlt“, sagt Constantin M. Gall, Partner und Leiter des Bereichs Strategy and Transactions bei der Unternehmensberatung EY in der Region Westeuropa. Das ist ein gutes Umfeld für Mittelständler, die über einen Verkauf nachdenken.

Auf einen Blick

  • Markt für Fusionen und Übernahmen boomt
  • Beteiligungsgesellschaften sitzen auf vollen Kassen
  • Ob ein externer Verkauf oder die Weitergabe in der Familie die beste Lösung ist, hängt auch von den persönlichen Zielen der Unternehmerin oder des Unternehmers ab
  • Betriebsimmobilien lassen sich über Leasing aus der Bilanz herauslösen und in die Finanzierungsstruktur der Übernahme einbinden

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Bildquelle: HANDELSBLATT MEDIA GROUP

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Im ersten Corona-Jahr 2020 konzentrierten sich viele Unternehmen noch auf die unmittelbare Krisenbewältigung – eine Weitergabe oder Nachfolge wurde häufig auf Eis gelegt. Doch die demografische Entwicklung kommt mit voller Wucht auch im Mittelstand an. Die Zahl der älteren Firmeninhaber steigt kontinuierlich. Gegenwärtig sind 28 Prozent von ihnen 60 Jahre oder älter. Laut einer Studie der KfW wollen sich in Deutschland in den nächsten fünf Jahren 600.000 Unternehmerinnen und Unternehmer zurückziehen und ihr Unternehmen übergeben.

Renaissance der Übergabe innerhalb der Familie

Im Zuge der Coronakrise wurden familieninterne Übergaben wieder beliebter. Ihr Anteil an den realisierten Übergaben stieg 2020 auf 46 Prozent im Vergleich zu 34 Prozent im Jahr zuvor. Vor der Krise zogen rund 45 Prozent die Übergabe an ein Familienmitglied in Betracht. Im Jahr 2020 präferierten 61 Prozent eine Übergabe innerhalb der eigenen Familie. Diese Lösung ist damit eindeutig die beliebteste Nachfolgevariante. Der Vorteil: Das Unternehmen bleibt in der Hand der Familie. Angehörige können sich über einen langen Zeitraum auf die Aufgabe vorbereiten und kennen das Unternehmen sehr gut.

Beim Management Buy-out übernehmen bewährte Führungskräfte

Die Übergabe an das Management nennen die von der KfW befragten Unternehmerinnen und Unternehmer mit 35 Prozent ebenfalls als interessante Variante. Der Vorteil dieser Lösung: Es besteht in der Regel ein vertrauensvolles Verhältnis zum neuen Eigentümer und ein gemeinsames Verständnis über die Zukunft des Unternehmens. Das erhöht die Chance, dass es in seiner jetzigen Form bestehen bleibt. Eine Motivation, die viele Mittelständler antreibt. Sie wollen, dass ihr Lebenswerk fortgeführt wird.

Expertentipp

„Im Rahmen einer Fusion oder Übernahme stört eine Immobilie des Unternehmens in der Regel, denn sie trägt nicht zur operativen Wertschöpfung bei. Dennoch ist dort über stille Reserven in der Regel erhebliches Kapital gebunden. Dies kann aber über eine Immobilien-Leasinglösung steueroptimiert realisiert und so langfristig refinanziert in die Finanzierungsstruktur der Übernahmefinanzierung eingebaut werden kann. Zudem belasten Übernahmen in der Regel durch die Bilanzverlängerung die Eigenkapitalquote. Eine Betriebsimmobilie kann über eine Leasinglösung außerhalb der Bilanz dargestellt werden und verbessert damit die Eigenkapitalquote wieder. Die Konditionen für eine assetbasierte Immobilien-Leasinglösung sind günstiger als für einen Leverage Loan.“

Thomas Kempe, Vertriebsleiter Großgeschäft Firmenkunden West der DAL Deutsche Anlagen-Leasing

Verkauf an einen strategischen Partner
Bildquelle: iStock, skynesher

Verkauf an einen strategischen Partner

Insgesamt 45 Prozent der für die KfW-Studie befragten Mittelständler favorisiert den externen Verkauf. Wer das plant, muss sich gründlich vorbereiten und sich Zeit nehmen. Im Blickpunkt stehen dabei Geschäftsmodell und Unternehmenszahlen. Meist gehört dazu auch ein professioneller Verkaufsprospekt mit einem detaillierten Businessplan. Das setzt die Bereitschaft voraus, sich gegenüber externen Interessenten zu öffnen. Mit dem Verkauf an einen Mitbewerber verliert der ehemalige Besitzer meist seinen Einfluss. Auch kann diese Form der Übergabe zur Folge haben, dass Betriebsstätten zusammengelegt werden und das Know-how gestärkt wird. Mit der Folge, dass das Unternehmen im Kern erhalten bleibt.

Beteiligungsgesellschaften zahlen hohe Kaufpreise

Private-Equity-Häuser suchen händeringend nach geeigneten Objekten und sind daher auch bereit, tief in die Schatulle zu greifen. Im aktuellen Umfeld sind die Chancen für Mittelständler groß, beim Verkauf ihres Unternehmens einen hohen Verkaufspreis zu erzielen. Aber: Der Verkäufer verliert in der Regel seinen Einfluss auf die Zukunft des Unternehmens.  Denn in der Regel ist eine Beteiligungsgesellschaft an einem späteren Weiterverkauf mit guter Rendite interessiert.

Transformation der Wirtschaft forciert Käufe und Übernahmen

Die Digitalisierung und die Klimaschutzziele treiben den Wandel voran. „Immer mehr Unternehmen erkennen, dass eine der entscheidenden Zukunftsfragen ist, wie sie sich aufstellen können, um ihren CO2-Fußabdruck zu minimieren“, erklärt der EY-Experte Constantin M. Gall. Eine Entwicklung, die sich auch im M&A-Markt beobachten lässt. Unternehmenskäufer achten verstärkt auf Risiken im Bereich Umwelt und Soziales. Mittelständler, die in puncto Nachhaltigkeit gut aufgestellt sind, können daher höhere Preise erzielen.



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Dieser Artikel der Asset Finance Weekly ist ein Inhalt von Deutsche Leasing und DAL – in Kooperation mit der Handelsblatt Media Group.

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Bildnachweis Bühnenbild: GettyImages, Westend61