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Trends in der Baubranche

Veränderungen als Zukunftschance begreifen

Wie baut man in unsicheren Zeiten? Mit zukunftsfähigen Konzepten, in denen Veränderung ein fester Bestandteil ist. Im Interview erklärt Holger Würk, Geschäftsführer bei der DAL Bautec, warum Unternehmen bei der Planung neuer Immobilien den gesamten Lebenszyklus und die Renditeerwartung im Blick behalten sollten. Ein Gespräch über aktuelle Trends, Immobilien als Handelsobjekte und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die künftige Entwicklung der Baubranche.
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Holger Würk, Geschäftsführer DAL Bautec

Herr Würk, als Geschäftsführer der DAL Bautec begleiten und beraten Sie seit vielen Jahren Entwickler und Bauherren von gewerblichen Immobilienprojekten. Mit welchen Trends von morgen sollten sich Bauherrn von heute beschäftigen?

Holger Würk: Es gibt zahlreiche digitale und technische Trends. Dazu zählen in der Baubranche natürlich Dauerbrenner wie Building Information Modeling, Big Data, Virtual Reality, die immer mehr in den Vordergrund rücken. Letztlich unterscheiden wir zwischen kurzfristigen und langfristigen Trends. Letztere haben für uns eine größere Bedeutung, da wir beim Bau von Gebäuden in längeren Zeithorizonten planen, eher in Jahrzehnten statt in Monaten oder Jahren.

Können Sie ein Beispiel für einen kurzfristigen und einen langfristigen Trend nennen?

Holger Würk: Ein Beispiel für einen kurzfristigen Trend wäre beispielsweise der viel diskutierte Mietendeckel. Langfristige Trends sind hingegen übergreifende Themen wie Globalisierung, Urbanisierung, Nachhaltigkeit. Eigennutzer von Immobilien sollten ebenfalls insbesondere langfristige Trends im Blick behalten, da man heute nicht mit Sicherheit sagen kann, was mit der Immobilie in ein paar Jahren passieren wird.

Wie kann man unter diesen unsicheren Rahmenbedingungen überhaupt planen?

Holger Würk: Der Schlüssel wird sein, Konzepte zu entwickeln, in denen die Veränderung fester Bestandteil ist. Nehmen wir die Automobilindustrie: Hier findet gerade eine gravierende Änderung der Antriebstechnologie statt – weg von fossilen Energiequellen hin zu elektrischen. Die dahinter liegende Frage lässt sich auch auf Immobilien übertragen: Sind unsere Gebäude, die wir heute planen, anpassungsfähig an neue Rahmenbedingungen? Denn auch Geschäftsmodelle werden sich verändern und mit ihnen die Anforderungen an Immobilien. Bei der Beantwortung dieser weitreichenden Fragen können wir unsere Kunden unterstützen.

Wie sieht diese Unterstützung konkret aus?

Holger Würk: Wir beobachten, dass es Kunden häufig schwerfällt, bei der Vielzahl der möglichen Optionen Prioritäten zu setzen. Hier können wir als DAL mit unserem Wissen aus verschiedenen Branchen und Geschäftsmodellen kompetenter Ratgeber sein und Lösungen aufzeigen. Egal ob in den Bereichen flexible Nutzung der Immobilien, Klimawandel, Ökologie oder Nachhaltigkeit. Wir sind am Puls der Zeit – und geben Empfehlungen, was heute wichtig ist und morgen wichtig sein wird. Wir bieten Kunden eine Analyse, die den gesamten Nutzungszyklus einer Immobilie berücksichtigt. Dieser ganzheitliche Weitblick von außen ist entscheidend.

"Wir beobachten, dass es Kunden häufig schwerfällt, bei der Vielzahl der möglichen Optionen Prioritäten zu setzen. Hier können wir als DAL mit unserem Wissen aus verschiedenen Branchen und Geschäftsmodellen kompetenter Ratgeber sein und Lösungen aufzeigen."

Holger Würk

Was bedeutet diese Vorausschau für die Planung von Immobilien?

Holger Würk: Immobilien müssen möglichst schon auf die Anforderungen von morgen geplant werden. Da gibt es heute ganz andere Möglichkeiten. Dank Virtual Reality lässt sich simulieren, ob künftige Immobilien städtebaulich an einen bestimmten Ort passen. Hinzu kommen im Bereich Lebenszyklen von Immobilien auch vermehrt ökologische und ökonomische Themen am geplanten Ende der Nutzungsdauer. Wie lassen sich beispielsweise Materialien beim Rückbau für den Neubau wiederverwenden? Der ökologische Fußabdruck von Gebäuden und generell das Thema Nachhaltigkeit werden zu Recht immer größere Bedeutung gewinnen.

Welche Veränderungen sind im Bereich der Kundenbeziehung zu beobachten?

Holger Würk: Für uns als DAL ist es ganz wichtig, unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, statt Einheitslösungen von der Stange. Dabei hilft uns in erster Linie unsere Erfahrung und Kompetenz, mit der wir Verlässlichkeit schaffen. Wenn sich Gesetze ändern, kennen wir die Details und geben Unternehmen damit Sicherheit. Auch die Digitalisierung hilft uns dabei, noch näher an den Bedürfnissen unserer Kunden zu sein. Am Ende eines Planungsprozesses müssen sie sich bei der Frage „Haben wir an alles gedacht?“ sicher sein – und einfach ein gutes Gefühl haben.
 

Immobilien sind immer auch Handelsobjekte. Welchen Rat geben sie Bauherren heute, die beispielsweise ein neues Logistikobjekt oder eine neue Hauptverwaltung bauen?

Holger Würk: Letztlich sollten sie das Gebäude so bauen, dass es auch in Zukunft am Markt bestehen kann. Zumal Investitionen in Immobilien heute auch als Alternative zu klassischen Anlageformen an Bedeutung gewinnen. Auch hier können wir unterstützen und bieten einen Komplett-Service: angefangen bei der Standort- und Grundstückssuche bis hin zum richtigen Nutzungskonzept. Wir beraten zur Revitalisierung und Repositionierung und übernehmen die klassische Projektentwicklung inklusive Realisierung, Fertigstellung und Übergabe. Darüber hinaus begleiten wir Bauherren nicht nur in ihrer klassischen Rolle, sondern auch in der Investorenrolle. Denn Erträge werden heute anders erzielt als noch vor einigen Jahren. Die Assetklasse Immobilien steht in punkto Renditeerwartung hoch im Kurs – zum Beispiel gegenüber Fonds. Entscheidend ist hier die Kombination aus gutem Portfolio-, Asset- und Facilitymanagement. Dafür braucht es einen ausgereiften Plan, den wir gerne mit dem Kunden gemeinsam erarbeiten.

Wir haben bisher noch nicht über Corona gesprochen, deswegen letzte Frage: Welche Auswirkungen erwarten Sie für die Entwicklung gewerblicher Immobilien?

Holger Würk: Corona hat die Welt verändert. Die Frage ist nun, wie nachhaltig diese Veränderungen sind – auch für die Immobilienbranche. Was wir jetzt schon sehen, ist eine starke Veränderung der Bürokultur, der nachgefragten Objektarten sowie angepasste Strukturen in den Bereichen Produktion und Prozesse. Die Hauptfrage, die sich unsere Kunden aktuell stellen ist: Was müssen wir künftig tun, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter den veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden? Niemand kann sicher sagen, welche Situation wir in zwei Jahren haben. Mit dieser Unsicherheit müssen wir alle leben. Ein Ansatzpunkt könnte sein, auf dem aktuellen Pfad der Planung zu bleiben und Sicherheitsmaßnahmen zu schaffen, zum Beispiel im Bereich Hygiene. Auch die künftige Büroorganisation wird heiß diskutiert. Einige Kunden wollen möglichst schnell zurück zum Einzelbüro, andere bewährte Homeoffice-Konzepte dauerhaft etablieren. Wichtig ist, dass das Kerngeschäft weiterhin gut leistbar ist. Ob man hierfür auch neue Wege geht und künstliche Intelligenz nutzt, muss je nach Kunde und Unternehmenskultur entschieden werden. Ich glaube, dass der Arbeitsablauf in vielen Unternehmen in ein bis zwei Jahren deutlich anders aussehen wird als vor der Corona-Zeit – auch bei uns bei der DAL-Bautec. Diese Veränderungen als Zukunftschance zu begreifen, dabei möchten wir Unternehmen unterstützen.

Herr Würk, wir danken für das Gespräch.


Veränderungen als Zukunftschance begreifen

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